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YogaLEHRER vs FitnessTRAINER

Aktualisiert: 16. März


Oft verwaschen die Vorstellungen in der Gesellschaft, was die Unterschiede zwischen einem Yogalehrer und einem Fitnesstrainer sind.
Dazu habe ich vorab eine grobe Begriffserklärung zusammengefasst:
(Yoga-) Lehrer Wortbedeutung „Lehrer“ laut Wikipedia: Einer, der durch Nachspüren wissend macht - Ausbildung mit Zertifikat - Tätigkeit des Lehrens und Unterrichtens - Vermittlung von Wissen, Fertigkeiten, Einsichten, Philosophie, Verhaltensweisen und Wertestrukturen - fördert und bildet Menschen weiter - Lebenshilfe, Persönlichkeitsentwicklung, Ethik
Fitness-Trainer (Übungsleiter) Definition: Eine Person, die Sportler strategisch (taktisch), technisch und konditionell anleitet - Ausbildung mit Trainerlizenz (Breitensport oder Leistungssport) - Leitet Übungen an, motiviert, treibt zu Leistung an (Leistungssteigerung)

Wie kommt es also zu den Verwechslungen und welche Überschneidungen gibt es?
Beide arbeiten mit Menschen. Beide wollen Menschen voranbringen.
Während der Fitnesstrainer hauptsächlich am Körper seines Klienten arbeitet (Kraft, Fitness, Leistungssteigerung, Motivation etc.), ist der körperliche Aspekt des Yoga nur ein Teil der Yogaphilosophie. Sportübungen nennen sich im Yoga Asana (Haltung). Während der Trainer seinen Klienten kontrolliert zu höherer Leistung antreibt und motiviert, lehrt der Yogalehrer seinen Schüler seinen Körper wahrzunehmen, seinen Atem mit der Asana zu verbinden und seine Grenzen wahrzunehmen und zu akzeptieren. Da auch der Trainer darauf achtet, dass sein Klient richtig atmet und sich bei seinen Übungen nicht verletzt, indem er sie ordentlich ausführt, liegt der Unterschied der Übungen also hauptsächlich beim Ziel, welches erreicht werden soll. Ziel des Sportlers ist es, seine Leistung zu steigern. Ist dieses Ziel erreicht, hat der Trainer seine Aufgabe erfüllt.
Wie oben erwähnt, sind Asanas nur ein Teil der Yogaphilosophie. Ziel der Asana ist auch keine Leistungssteigerung im Sinne von Höher, Schneller, Weiter. Die Asana ist eher Mittel zum Zweck. Sie soll den Yogi für eine höhere Aufgabe vorbereiten, der Meditation.
Geht jemand also „zum Yoga“, ohne Yoga zu praktizieren, macht er Sport. Asanas würden zwar seinen Körper stärken, ihn flexibler und leistungsfähiger machen, allerdings ohne den Sinn des Yoga zu verstehen. Dies wäre eher vergleichbar mit Pilates.
Die Aufgabe des Yogalehrers (s.o.) fängt mit den Asanas erst an.
Yamas (Verhältnis zur Umwelt/Mitmenschen), Niyamas (Verhältnis zu sich Selbst), Pranayama (Kontrolle des Atems), Pratyahara (Rückzug der Sinne), Dharana (Konzentration), Dhyana (Meditation), Samadi (Verschmelzung in eine neue Dimension des Seins), sind die Glieder eines Pfades, dem der Yogi folgt.
Während der Yogi seine Asana praktiziert, versucht er gleichzeitig diese Dinge zu beachten und zu integrieren.
Er konzentriert sich auf seine Asana, zieht sich mit seiner Aufmerksamkeit (seinen Sinnen) aus dem Außen zurück, verbindet seine Ein- und Ausatmung mit der Asana und kommt so in einen meditativen Zustand.
Der Yogalehrer leitet hierbei durch die Asanas (korrekte Haltung), achtet auf die richtige Atmung seines Schülers und gibt, falls nötig, Hilfestellung.
Ziel ist dabei nicht die optische und physische Optimierung des Körpers, sondern die Erweiterung des Geistes.
Neben der Anleitung der Asanas, gehört auch die Vermittlung von Werten zu den Aufgaben eines Yogalehrers.(Yamas und Niyamas)
Und dies ist wohl der größte Unterschied zwischen einem FitnessTrainer und einem YogaLehrer. Yoga hört nicht nach der Praxis auf der Matte (Trainingsfläche) auf, sondern fängt dort erst an. Verstehst du Yoga, dann verstehst du das Leben und seinen Sinn.

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